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Innenansichten: Die Chronik einer Reise

Allgemein

Ich lade Sie ein, mich auf meiner Reise zu begleiten. Sie begann im März 2020 mit dem plötzlichen Einfall des Corona Virus in unsere Welt. Die Spielregel: Es gibt keinen vorgezeichneten Weg, keinen Routenplaner. Das Ziel: die glückliche Ankunft in einer „schönen neuen“ Welt im Frühjahr 2021. Was ich auf der ersten Etappe – von Mitte März bis Mitte April - erlebt habe und ab jetzt erleben werde, will ich in diesem Blog mit Ihnen teilen. Ich freue mich über zahlreiche Reisebegleiter, gerne auch Wegweiser und Kommentatoren.
 

Was war – was ist – was wird sein?

 

Etappe 28

Gibt es noch ein anderes Thema, das unser Leben bestimmt, als Corona? Und das Wechselbad der Gefühle, hervorgerufen durch die sich ständig ändernden Gegebenheiten und Regelungen? Bis gestern Abend hätte ich „nein“ gesagt. Unser aller Leben ist betroffen und ich kann mich trefflich echauffieren.

 

Darüber, dass für uns als Veranstalter „Planungssicherheit“ zu einem Fremdwort geworden ist. Dass wir die Einschränkungen oft als wissenschaftlich nicht fundiert, rational nicht nachvollziehbar oder unzureichend erklärt erachten. Dass es unverständlich ist, mit welchen Instrumenten nach Monaten der Vorbereitung auf die zweite Welle noch immer gearbeitet wird. Dass wir uns wie Kinder fühlen, wenn uns die hypothetische Aussicht auf ein Weihnachten „wie immer“ auf Linie halten soll. Dass ich die Aufführungen, für die ich im November Karten hatte, nun nicht erleben darf.

 

Dass Unternehmen, ja auch unseres, an den Rand der Belastbarkeit gebracht werden. Ich denke mit großer Betroffenheit auch an unsere Partner, Technik-Dienstleister, Caterer und die Veranstaltungshotels und -locations. Ich habe sie in den letzten Wochen als hochprofessionell und umsichtig erlebt, mit ausgereiften Hygienekonzepten und unermüdlichem Einsatz. Traurig bin ich auch über das Schicksal der Theater, Museen und Künstler, des gesamten Kulturbereichs. Am letzten Wochenende war ich noch in der großartigen Ausstellung „Paradise Edict“ – wie passend ist der Titel – von Michael Armitage und habe mich dort sehr sicher und wohl gefühlt.

 

Zurück zum Anfang und der dort gestellten Frage. Gestern sprach ich mit einem Freund über die Inhalte des heutigen Blogs und er war es, der mir den Anstoß gab zu einer anderen Antwort, nämlich „ja“. Es gibt noch andere Themen. Ich muss mich nur selbst hinterfragen, wie und an was ich denken will. Ja, die Zeit ist für mich, für uns, für alle schwierig. Aber am Ende ist es meine persönliche, individuelle Entscheidung, mit welcher Haltung ich der Situation begegne.

 

Es mag widersinnig klingen, aber wir haben die gesamte Woche Einzelgespräche mit den Mitarbeitern geführt. Thema war jeweils das Bild des zukünftigen Unternehmens, das wir nochmals mit den Kollegen geteilt, auf seine Belastbarkeit geprüft und mit der Rolle der/des Einzelnen gespielt haben. Obwohl wir alle gerade eher wie ein Team von Buschfeuer-Brandbekämpfern agieren, hat es mir sehr viel gegeben. Und ich denke, dass es allen so ging. Wir konnten für eine kurze Zeit das Tagesgeschäft ausblenden, die neue Energie war förmlich spürbar. Dafür danke ich jeder/jedem. Wir starten mit Freude und einem klaren Ziel vor Augen in das, was kommen mag. Um es mit Scarlett O’Haras Worten zu sagen: After all, tomorrow is another day.

 

Herzlichst

Elke Wiedmaier

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