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Innenansichten: Die Chronik einer Reise
Ich lade Sie ein, mich auf meiner Reise zu begleiten. Sie begann im März 2020 mit dem plötzlichen Einfall des Corona Virus in unsere Welt. Die Spielregel: Es gibt keinen vorgezeichneten Weg, keinen Routenplaner. Das Ziel: die glückliche Ankunft in einer „schönen neuen“ Welt im Frühjahr 2021. Was ich auf der ersten Etappe – von Mitte März bis Mitte April - erlebt habe und ab jetzt erleben werde, will ich in diesem Blog mit Ihnen teilen. Ich freue mich über zahlreiche Reisebegleiter, gerne auch Wegweiser und Kommentatoren.
Was war – was ist – was wird sein?
Etappe 18
In dieser Woche beschäftigt mich das Thema Zukunft, die Möglichkeiten sie zu gestalten und die Frage, wie es um den notwendigen Mut und die ebensolche Kreativität bestellt ist. Im Großen angefangen: die Zukunft der Stadt. Nach dem Thema „Future Office oder Office Future“ der Etappe 17 vielleicht eine logische Entwicklung.
Ich frage mich – und Sie – welche (Groß)Stadt meinen Bedürfnissen und Ansprüchen heute und in Zukunft am besten entspricht. Vielleicht lernt man dabei diese Stadt und sich selbst besser kennen. Ja, München ist wunderschön, die Lebensqualität – und die Preise – sehr, sehr hoch, das Umland und die Freizeitmöglichkeiten perfekt. Was mir allerdings im Vergleich mit Köln oder vor allem Düsseldorf auffällt, ist der aus meiner Sicht eher gering ausgeprägte Mut. Nein, ich will weder die Theatinerkirche noch die Oper durch avantgardistische Versuche ersetzen. Aber was die beiden Städte am Rhein und auch Frankfurt am Mainufer geschaffen haben, finde ich beeindruckend. Neue, spannende Viertel – innovativ und attraktiv. Ich weiß nicht, ob es immer reicht, die bestehende Schönheit zu pflegen.
Einen Aufruf zu Mut und Kreativität in der Stadtplanung liefert Peter Haimerl in einem sehr interessanten Artikel (SZ vom 14./15./16. August) mit dem Titel „Mehr Urwald wagen – Von der Stadt als ein sich selbst organisierender Planet …“. Vielleicht ist die aktuelle Situation, der Umbruch eine Gelegenheit, uns mit Kreativität auch großen Projekten wie Leben, Stadt, Mobilität, Arbeit zu widmen und neue Wege nicht nur anzudenken, sondern sie auch zu gehen.
Wenn ich bei diesem Thema vom Großen ins etwas Kleinere gehe, fällt mir eine Erfahrung aus meiner Reise nach Potsdam ein. Natürlich war ich von den wunderbar restaurierten historischen Gebäuden und Ensembles tief beeindruckt. Gleichzeitig frage ich mich aber zum Beispiel beim Barberini-Museum, ob nicht ein qualitativ ebenso hochwertiger, moderner, das Alte ergänzender Entwurf nicht noch spannender gewesen wäre.
Zum Ende kurz zurück zum Großen: Wie viele hier in Deutschland verfolge ich die Nominierung der Präsidentschaftskandidaten in den USA mit Interesse. Und freue mich, dass Joe Biden mit Kamala Harris eine aus meiner Sicht überaus qualifizierte Frau als Running Mate gewonnen hat. Ich begrüße die Essenz seiner gestrigen Rede auf dem Parteitag, den Wunsch, die Spaltung im Land zu überwinden. Und wünsche mir, dass sich das Auseinanderdriften, das zurzeit auch innerhalb Europas und innerhalb Deutschlands sichtbar wird, gestoppt und rückgängig gemacht werden kann. Mit Überzeugung, Mut und kreativen Ideen.
Herlichst
Elke Wiedmaier
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