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Innenansichten: Die Chronik einer Reise
Ich lade Sie ein, mich auf meiner Reise zu begleiten. Sie begann im März 2020 mit dem plötzlichen Einfall des Corona Virus in unsere Welt. Die Spielregel: Es gibt keinen vorgezeichneten Weg, keinen Routenplaner. Das Ziel: die glückliche Ankunft in einer „schönen neuen“ Welt im Frühjahr 2021. Was ich auf der ersten Etappe – von Mitte März bis Mitte April - erlebt habe und ab jetzt erleben werde, will ich in diesem Blog mit Ihnen teilen. Ich freue mich über zahlreiche Reisebegleiter, gerne auch Wegweiser und Kommentatoren.
Was war – was ist – was wird sein?
Etappe 17
Kennen Sie das? Alles läuft von außen betrachtet recht normal, dazu scheint die Sonne und alle im Umfeld sind gesund. Und dennoch fühlt es sich nicht ganz richtig, nicht rund an. So ging es mir in dieser Woche. Im Hintergrund arbeite ich mich an etwas ab, das sowohl mich als Person wie auch meine Rolle im Unternehmen betrifft. An mir nagte die letzten Tage ein diffuses Gefühl der Unsicherheit, ich meine nicht (mehr) genau zu wissen, was sich richtig und was falsch anfühlt – für mich eine ungewohnte Situation.
Nur ein Beispiel: das Thema Urlaub in Corona-Zeiten. Sollen, dürfen wir jetzt in Urlaub fahren (natürlich in Nicht-Risikogebiete und unter Einhaltung der Hygieneregeln) oder macht uns das zu Egoisten und Gefährdern? Oder: Wie ist meine Haltung zu dem in Düsseldorf geplanten Großkonzert und worauf beruht sie? Ist unsere Planung für 2021 nachhaltig, wenn die Infektionszahlen weiter steigen und wir ohne Glaskugel keine Prognose zu den daraus möglicherweise entstehenden Beschränkungen machen könnten?
Ich sehe es als echte Herausforderung und Aufgabe, dieser Unsicherheit nicht aus dem Weg zu gehen, sondern ihr zu begegnen und daran zu arbeiten, mit gesundem Menschenverstand, Augenmaß und Vertrauen.
Ich habe seit vielen Jahren ein „Lieblingsthema“, das ich zum Glück in einer jährlichen Konferenz bearbeiten darf: „Future Office“ oder die Gestaltung von zeitgemäßen und nachhaltigen Arbeitswelten. Bei der Konzeption stellt sich immer die Frage nach dem Büro der Zukunft, in diesem Jahr aber auch die nach der Zukunft des Büros. Es geht nicht mehr nur darum, wie ein Büro aussieht, sondern was es überhaupt sein wird, wie wir seine Rolle definieren.
Nach einer langen Zeit der Anwesenheitskultur gibt es jetzt einen Hype in Richtung Home Office. Einige glauben, dass Unternehmen bald nur noch die Hälfte ihrer Büroflächen benötigen werden. Das klingt erstmal verlockend, die Mitarbeiter sind glücklicher zuhause, das Unternehmen spart Fläche und damit Kosten, weniger Pendeln schont die Umwelt.
Aber ist das schon zu Ende gedacht? Ist wirklich jede/r glücklich im Home Office, hat jede/r eine zuhause eine Arbeitsumgebung, die auf die Qualität der Arbeit einzahlt? Wie geht gute Führung in dieser dann heterogenen Arbeitswelt, nicht nur in Krisenzeiten, sondern auf lange Sicht? Und selbst wenn man es schafft, die unterschiedlichen Bedürfnisse zu erfüllen, was bleibt vom Gemeinschaftsgefühl, der informellen Kommunikation vor allem mit denen, die immer mehr Zeit im Home Office verbringen?
Eine schöne Anregung kam von meiner sehr geschätzten Referentin Sandra Breuer: das Büro als Lagerfeuer. Ich bin gespannt auf die ersten Konzepte und deren Umsetzung!
Herzlichst
Elke Wiedmaier
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