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Innenansichten: Die Chronik einer Reise
Ich lade Sie ein, mich auf meiner Reise zu begleiten. Sie begann im März 2020 mit dem plötzlichen Einfall des Corona Virus in unsere Welt. Die Spielregel: Es gibt keinen vorgezeichneten Weg, keinen Routenplaner. Das Ziel: die glückliche Ankunft in einer „schönen neuen“ Welt im Frühjahr 2021. Was ich auf der ersten Etappe – von Mitte März bis Mitte April - erlebt habe und ab jetzt erleben werde, will ich in diesem Blog mit Ihnen teilen. Ich freue mich über zahlreiche Reisebegleiter, gerne auch Wegweiser und Kommentatoren.
Was war – was ist – was wird sein?
Etappe 8
In eigener Sache. www.night-of-light.de. Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft und ihre Locations machen auf ihre dramatische Situation aufmerksam. In der Nacht vom 22. auf den 23. Juni strahlen sie ihre Gebäude mit roter Beleuchtung an. Ziel ist es, mit der Politik ins Gespräch zu kommen und auch für unsere Branche – die mit am stärksten von der Corona-Krise betroffene, aber gefühlt nicht gesehene – Unterstützung zu finden. Wir sind dabei und wünschen, so gehört zu werden. Leider gibt es keine Lobby, keinen Verband, der unsere Interessen vertritt. Zu den Zahlen, die mir bisher auch nicht wirklich bewusst waren: Es gibt eine Million Beschäftigte im und um das Veranstaltungswesen, der Umsatz beläuft sich auf zehn Milliarden Euro pro Jahr. Die Gefahr ist immer groß, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, aber ich zitiere gerne den Beitrag von Lisa Fitz vom Mittwoch dieser Woche: Warum kann ein Flugzeug voll ausgelastet fliegen, wenn eine Kleinkunstbühne unter der angenommenen Einhaltung derselben Hygienemaßnahmen nicht spielen darf? Ich bin keine Fachfrau, aber kann es sein, dass mit zweierlei Maß gemessen wird?
Was ist sonst passiert in der letzten Woche? Ich bin tatsächlich noch bei der Meditations-Challenge dabei, schon zwei Wochen. Und ja, es fällt mir, Tagesform abhängig, immer leichter. Ich denke an meine langjährige Yoga-Lehrerin, die die Übungspraxis so beschrieb: Erst ist es eine (leidige) Pflicht, dann Routine, dann Selbstverständlichkeit. Ich freue mich jedenfalls auf die nächsten und damit -vorläufig - letzten sieben Tage!
Wir hatten den ersten „Gast“ in unseren Büroräumen. Uns hat es gefallen und ihr hoffentlich auch. Inzwischen sind wir präsent auf shareDnC – wer Interesse hat, bitte melden! A propos Büro – ich lese und beschäftige mich gerade viel mit dem Thema Arbeitswelt der Zukunft. Zum einen, weil meine „älteste“ Konferenz – Future Office, die es seit 23 Jahren gibt und die sich immer wieder neu erfindet – sich darum dreht, zum anderen, weil mich und uns als Unternehmen die Frage danach umtreibt. Gibt es das Büro, wie wir es immer erlebt haben, in Zukunft noch? Meine Haltung dazu ist zwiespältig. Wir waren sehr schnell – danke an alle Mitwirkenden – als es darum ging, Home Office zu organisieren. Und es war aus Verantwortung den Mitarbeitenden gegenüber, die richtige Entscheidung. Und ja, ich bin sehr froh darüber, dass die Technik die Zusammenarbeit ermöglicht, mit den Kollegen und dem Rest der Welt. Dass es zudem klug und nachhaltig ist, das lästige Pendeln zu verringern, versteht sich von selbst. Aber (!) es fehlt etwas. Ich habe das Fehlende erst gemerkt, als an einem Tag dieser Woche verhältnismäßig viele KollegenInnen vor Ort waren. Es gab fühlbar wieder ein Mehr an Gemeinschaftsgefühl, der spontane Austausch setzte mehr Potenzial, mehr Kreativität frei, als es ein Zoom-Call bisher konnte. Ob das an mir liegt oder eine „Wahrheit“ ist, mag ich nicht zu bewerten.
Ein scheinbarer Widerspruch ist es, dass ich jetzt eine Lanze für das gute, alte Telefon breche. Ich darf häufig mit (potenziellen) Referenten über ihr Fachgebiet sprechen. Es ist für mich leichter, komplexen Sachverhalten zu folgen, wenn ich mich nicht auch auf meine Frisur bei Video-Calls konzentrieren muss! Und mich bewegen darf... Am Ende ist es wahrscheinlich die individuell richtige Kombination, die den Königsweg ausmacht. Und ich freue mich, wenn in absehbarer Zeit wieder persönliche Treffen stattfinden!
Herzlichst
Elke Wiedmaier
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