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Mitarbeiter-Porträt / Beate Lämmlein stellt sich vor: „Ich bin zweisprachig – deutsch und boarisch“
Beate Lämmlein ist seit 1995 bei Management Forum Starnberg, also quasi seit Gründung. Sie ist der erfahrene Ruhepool im Unternehmen. Im Blog stellt sie sich vor.
Bayerischer als ich, kann man fast nicht sein. Seit mindestens vier Generationen, jeweils von beiden Elternteilen, wohnt meine Familie in München, wir sprechen noch richtiges Bayerisch Zuhause. Ich weiß, davon hört man im Büro nichts. Ich trenne das. Hochdeutsch ist nun mal Geschäftssprache.
Zum bayerischen Selbstverständnis gehört natürlich meine Liebe zu den Münchner Hausbergen. Wandern war schon immer mein Ausgleich für anstrengende Arbeitsphasen. Und davon hatte und habe ich so einige. Das fing gleich bei Eintritt ins Unternehmen, im Oktober 1995 an und hat nie so richtig aufgehört. Seit 22 Jahren bin ich nun hier und habe nie ernsthaft erwogen, nochmal etwas anderes zu machen – hier ist ständig alles in Bewegung, auch für mich. Und die Freiheiten, die ich von Anfang an hatte sowie die ganz spezielle Atmosphäre würde ich wohl in keinem anderen Unternehmen finden.
Diese Freiheit war am Anfang wirklich ungewohnt. Ich war zuvor Assistentin der Geschäftsführung bei einem Mittelständler, der in die Insolvenz ging. Dort gab es klar definierte Aufgaben, eine sehr starre Hierarchie und sehr viel Kontrolle. Als ich dann hier anfing, war alles anders, ich musste umdenken. Die Post der Geschäftsführung vorlegen? „Wofür das denn?“ Nachfragen, ob ich eine bestimmte Person als Aushilfe einstellen durfte? „Bitte nicht – wenn sie Dir gefällt, wird sie die Richtige sein.“ Mir wurde schnell klar: Die Geschäftsführung und die Konferenz-Managerin sind für die Veranstaltung zuständig – alles andere ist meins. Und ich war nicht nur zuständig sondern auch befugt. Das war ein sehr stärkendes Gefühl. Dieses Vertrauen, das hier in die Fähigkeiten und Integrität von Mitarbeitern gesetzt wird, ist schon sehr besonders.
Tatsächlich habe ich am Anfang also sowohl Kisten mit den Unterlagen für die Veranstaltungen gepackt, als auch Telefondienst gehabt, Rechnungen geschrieben, Sponsoren für die Veranstaltungen gesucht, die Aushilfen eingestellt und die gesamte Büroorganisation erledigt. Eine kleine Anekdote: Unsere erste Aushilfe hat nicht nur Adressen eingegeben sondern auch geputzt, die Vorarbeiten für die Buchhaltung hat ein Mini-Jobber durchgeführt. So ist das bei StartUps. Und das war auch kein Problem, wir hatten ja nur rund fünf Veranstaltungen im Monat – heute haben wir manchmal die gleiche Anzahl an nur einem einzigen Tag.
Da wir sehr schnell gewachsen sind konnte ich immer mehr Aufgaben abgeben, so dass ich mich schon bald auf das konzentriert habe, was mir am meisten Spaß macht: Verträge mit Locations abschließen, Personalführung und im Hintergrund alles am Laufen halten. Heute habe ich ein Team mit 10 Festangestellten und diversen Aushilfen. Natürlich haben alle ihre Freiheiten – wer sollte anders arbeiten wollen?
1999 habe ich Prokura bekommen. Beide Geschäftsführerinnen erwarteten ihre Kinder und um den Geschäftsbetrieb sicher zustellen, musste die Zeichnungsberechtigung geklärt sein. Es änderte sich aber nicht viel für mich, auch zuvor schon war ich verantwortlich für das, was ich tat. Zwei Mal ist das Büro inzwischen umgezogen, wir brauchten einfach immer mehr Platz. Nur 2003 und 2009 gab es Krisen, die Sparmaßnahmen erforderten: Wir vermieteten einige Räume an andere Firmen, mussten uns auch von Mitarbeitern trennen und unsere Kosten herunterfahren. Seither geht es stetig bergauf. Aus den drei Mitarbeitern der Anfangszeit sind 55 geworden. Und unser Umsatz ist so groß wie noch nie.
Es bleibt viel zu tun, anders würde ich es auch nicht haben wollen. Und wenn ich mich erholen muss, sind die Berge ja direkt vor der Tür. Übrigens sind sie nicht meine einzige Kraftquelle: Ich liebe Italien, koche gerne – auch italienisch – und ich nutze das große kulturelle Angebot Münchens. Das Gesamtpaket ist Lebensqualität auf maximalem Niveau: Mein Beruf, meine Berge, mein München.
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