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Endlich mal auf Augenhöhe

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Wie die Coronakrise den Arbeitsalltag verändert, zeigt eine Studie des Instituts Zukunft.Wirtschaft.Arbeit“ (IZWA), Bremen. 

Die Corona-Krise hinterlässt in der Arbeitswelt deutlichere Spuren als bislang angenommen. Neben dem rasanten Anstieg der Kurzarbeit und Home Office erfährt auch die Unternehmenskultur insgesamt eine deutliche Veränderung. Danach sind für 63 Prozent die traditionellen Hierarchien mehr oder weniger nicht mehr existent. Dieses ist eines von zahlreichen Ergebnissen einer Studie des Bremer „Instituts Zukunft.Wirtschaft.Arbeit“ (IZWA).

84 Prozent attestieren dem eigenen Unternehmen gutes Krisenmanagement, 75 Prozent sagen, dass ihre Führungskräfte „die richtigen Entscheidungen getroffen“ hätten und für 71 Prozent hat die Innovationsfähigkeit im eigenen Unternehmen seit der Krise zugenommen, während 64 Prozent davon überzeugt sind, dass ihr Unternehmen die richtigen Schlüsse für die Zukunft aus der Krise ziehen werde.

Die IZWA-Forscher hatten 134 Unternehmen aus allen Branchen für ihre bundesweite Studie im Mai 2020 befragt.​​​​​ 60 Prozent der Interviewten waren Großunternehmen, der Rest KMU.  Während vor dem Ausbruch der Pandemie lediglich 31 Prozent angaben, Home Office genutzt zu haben, waren es während der Krise bereits 91 Prozent. Doch nicht nur Flexibilisierung und Digitalisierung der Arbeit erfuhren eine merkliche Veränderung, auch in der Führungs- und Unternehmenskultur ergaben sich plötzlich neue Verhältnisse. So gaben jetzt 63 Prozent an, dass bei ihnen während der Krise „auf Augenhöhe“ gearbeitet worden sei – „vor Corona“ betrug dieser Wert noch 51 Prozent.

Diese Zahlen könnten laut Jennifer Böhnke, die an der Studie mitgewirkt hat, auch ein Indiz dafür sein, dass die Unternehmensleitungen in dieser Ausnahmesituation deutlich gespürt haben, dass sie sich auf ihre Mitarbeiter verlassen können. Laut Wirtschaftspsychologin Böhnke war dieser Vertrauensvorschuss keine Einbahnstraße, er ging auch in die andere Richtung. Selbst die Fehlerkultur wurde von den Befragten während der Krise anders wahrgenommen als noch vor der Pandemie. Während damals leicht mit Sanktionen gearbeitet wurde, sehe man jetzt ein großes Potenzial von verständnisvollem Handeln.

Unabhängig von der eingangs konstatierten verbesserten Situation in puncto Hierarchien, erleben die meisten Befragten während der Corona-Krise ihre Arbeit als „weniger sinnerfüllt“ als vorher. Da sich aber die Tätigkeiten nicht groß änderten und kein Zusammenhang mit dem Stresslevel der Befragten nachweisbar war, stellen die Forscher das sinkende Sinnerleben in den Zusammenhang mit dem Wandel während der Krise. Jennifer Böhnke: „Familie und Gesundheit rücken womöglich derzeit für viele in den Vordergrund.“ Da das Thema Sinnerleben in der Arbeitswelt zunehmend an Bedeutung gewinnt – nicht nur für die Generation Y – ist es wichtig, dass Unternehmen diesen Aspekt im Auge behalten. Vorliegende Studie weist darüber hinaus einen Zusammenhang zwischen dem Sinnerleben von Mitarbeitenden und ihrer Produktivität auf. Bestenfalls werden jetzt Maßnahmen abgeleitet, um das Sinnerleben wieder zu steigern. So kann das Sinnerleben beispielweise durch mehr Gestaltungsspielraum, Transparenz und Autonomie am Arbeitsplatz gefördert werden. Auch die Unternehmenskultur spielt hierbei eine wichtige Rolle. Da ebenso soziale Interaktionen am Arbeitsplatz sinnstiftend sein können, ist es wichtig, dass wir auch in Zeiten von Social Distancing den Austausch suchen und regelmäßig virtuell mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Kontakt treten. Bei den vielen virtuellen Meetings kann es zwischendurch auch mal gut tun, Small Talk zu machen und die Pause virtuell gemeinsam bei einem Kaffee zu verbringen. In der Studie zeigte sich auch, dass ein Führungsstil mit Vision und Inspiration in einem positiven Zusammenhang mit dem Sinnerleben der Beschäftigten steht. Und überall da, wo Mitarbeitende annahmen, dass in ihrem Unternehmen die Erfahrungen in der Krise gemeinsam reflektiert und Learnings abgeleitet werden, stiegt die Produktivität.

Für Manuela Kesselmann, eine der Initiatorinnen der Studie, ist die Entwicklung insgesamt „sehr erfreulich“, wenngleich die Unternehmen versuchen würden, einige der Lockerungen wieder zurücknehmen werden, weil sie aus der Not und nicht durch Überzeugung geboren worden seien. Dennoch, so die Professorin an der FOM Hochschule für Oekonome & Management gGmbH: „Die Kulturtransformation muss jetzt folgen.“

Hören Sie hierzu auch den Podcast-Beitrag bei Kurswechsel:  

#097 Neues Arbeiten – Was lernen wir aus dem Lockdown? Im Gespräch mit Manuela Kesselmann und Jennifer Böhnke 

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