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„Gesundheit muss ein Grundwert in den Unternehmen sein“


New Work, Industrie 4.0, VUCA, Agility – diese Schlagworte sind aktuell in aller Munde, wenn es um die Arbeit der Zukunft geht. Wie man der zunehmenden Dynamik und Komplexität von Arbeit begegnen kann, erklärt Dr. Anja Aldenhoff, Ärztin, Psychotherapeutin und Journalistin, und seit 2017 Director Global Health Management der Infineon Technologies AG.

 

Wo sehen Sie aktuell die größten Gefahren in der Arbeitswelt für die Gesundheit der Mitarbeiter?

Anja Aldenhoff: Wir haben gute Arbeitsschutz- und Arbeitssicherheitsgesetze in Deutschland, daher möchte ich nicht von Gefahren sprechen. Es gibt aber neue Herausforderungen. Ein Beispiel dafür gibt das Kunstwort Dynaxität: der gleichzeitige Anstieg von Dynamik und Komplexität. Das erzeugt Stress, und bei zusätzlicher mangelnder Erholungsphase kann das zu Krankheiten führen. Menschen sind für Dynaxität nur bedingt geeignet.

 

Wie funktionieren wir stattdessen?

Anja Aldenhoff: Unser autonomes Nervensystem funktioniert noch so, wie es zur der Zeit des „Säbelzahntigers“ funktioniert hat – schnell und notwendig für das Überleben. Bei Stress erhöht der Sympathikus die nach außen gerichtete Aktionsfähigkeit, steigert beispielsweise die Durchblutung von Armen und Beinen und schaltet das Gehirn in den Survival-Modus. Verdauung und der Sexualtrieb werden heruntergefahren. Der Gegenspieler Parasympathikus hingegen ist das „Ruhenervensystem“, das dem Stoffwechsel, der Erholung und dem Aufbau körpereigener Reserven dient. Wenn die Systeme in Balance sind, ist alles gut. Bei Dauerstress mit Sympathikus-Aktivierung leiden die Organsysteme und es kann zu Herz-Kreislauf- oder Magen-Darm-Erkrankungen kommen – und natürlich auch zu psychischer Erschöpfung.

 

Wie sollte man mit diesem Wissen den Herausforderungen begegnen?

Anja Aldenhoff: Es geht darum, eine Balance zwischen Spannung und Entspannung zu finden. Eine Fußballmannschaft lässt man auch nicht jeden Tag ein Spiel machen, sondern in der Regel hat man entsprechende Trainings- und Erholungsphasen davor und danach. Am Arbeitsplatz wird dagegen häufig ein Dauer-Einsatz bei hohen Anforderungen erwartet.

 

Stichwort betrieblicher Kontext: Was soll das Unternehmen, was kann der Einzelne tun?

Anja Aldenhoff: Zunächst einmal halte ich es für wichtig, die Führungskräfte über diese Zusammenhänge zu informieren – ein Mitarbeiter, der unter starkem Stress steht, ist beispielsweise nicht in der Lage, kreativ zu denken und zu handeln, weil sein Nervensystem ja im Überlebensmodus arbeitet. Eine Führungskraft, die das weiß, könnte in dieser Hinsicht so eine Art Trainer für die Mitarbeiter sein und die Balance zwischen Anspannung und Entspannung unterstützen. Sehr wichtig ist auch die Eigenverantwortung des Mitarbeiters, ein gesundes und ausgeglichenes Leben zu führen – und insbesondere eine Achtsamkeit dafür zu entwickeln, was geht und was nicht, das heißt, Grenzen der Belastung wahrzunehmen, bevor man krank wird.

 

Haben Sie konkrete Beispiele aus der Praxis?

Anja Aldenhoff: Bei Infineon gibt es zum Beispiel betriebsärztliche Sprechstunden, Angebote zur Sozialberatung, Fitnessangebote für Mitarbeiter, gesundes Essen, Gesundheitschecks - und spezifische Angebote an den Standorten.

 

Was braucht es langfristig an Strukturen, damit alle Mitarbeiter gesund und produktiv bleiben?

Anja Aldenhoff: Wie der wirtschaftliche Erfolg sollte auch Gesundheit ein Grundwert im Unternehmen sein. Es gibt natürlich in der Industrie und im Büro unterschiedliche Anforderungen an Art und Umfang der Arbeit. Daher geht es weniger um die Strukturen als mehr um die Grundhaltung in Bezug auf die Ressource Mitarbeiter. Der Erhalt von Gesundheit und Leistungsfähigkeit hat dann, wie viele Studien beweisen, auch positive Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg.

 

Erleben Sie Dr. Aldenhoff live auf der Fachkonferenz „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ am 14. und 15. Februar 2019 in München.

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